Mit Trasskalkputz verputzen

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Frage: Wann öle ich das Gefach bzw Holz mit Leinöl?

Vor dem Verputzen der Gefache. Das Holz wird mit Leinöl gestrichen und zwar um die Holzkante herum bis dahin wo der Mauermörtel beginnt. Das Leinöl im angemessenen Masse auftragen. Je dicker der Auftrag, desto länger dauert es bis es trocken ist. Ein Abkleben ist nicht nötig.

Frage: Ist es tragisch, wenn der Mauermörtel mit Leinöl in Berührung kommt?
Nein, es geht darum das Holz zu schützen. Ein bisschen Leinöl kann der Mauermörtel ertragen.

Frage: Wann klebe ich was ab?

Nachdem das Leinöl auf dem Holz getrocknet ist, das Holz im Sichtbereich mit einem hochwertigen Klebeband abkleben. Der Trasskalkputz ist alkalisch und entzieht dem Holz Feuchtigkeit. Deswegen wird der Trasskalkputz nur bis an den Rand des Gefachs aufgetragen. Das sichtbare Holz ist mit Leinölanstrich vor Feuchtigkeit geschützt. [Foto 01 wie abzukleben?]

 

Frage: Wie trage ich den Trasskalkputz auf?

Der Auftrag von Trasskalkputz erfolgt in drei Schritten.Voraussetzung: das Fachwerk ist alt UND die Fugen der Lehmbausteine sind ausgekratzt. Die Fugen sollten mindesten 5 bis 10 mm nach hinten weg vom Stein eingerückt sein. [Foto 02 Fugentiefe] Begründung: Der Trasskalkputz braucht den Stein und den Mörtel, um sich daran festzuhalten. Er umarmt den Lehmstein und hält sich daran fest, sowie er sich weiter am Mörtel festhält.

Jetzt in drei Schritten:

  1. Mit dem groben Trasskalkputz eine Schlämme erstellen und zwar so, dass die streichfähig ist mit dem Pinsel. Die Trasskalkschlämme muss anziehen und gut durchtrocknen.
  2. Die erste Trasskalkputzlage GROB  soll mind. 8 mm Stärke haben. Dann 1 – 2 Tage pro mm trocknen lassen. Also bei 8 mm Stärke idealerweise 16 Tage trocknen lassen
  3. Die zweite Trasskalkputzlage FEIN soll mind 8 mm Stärke haben. Dann 1 – 2 Tage pro mm trocknen lassen. Also bei 8 mm Stärke idealerweise 16 Tage trocknen lassen.

Begründung: Die Trasskalkstärke sollte insgesamt eine Stärke von minimal 15 mm bis maximal 20 mm aufweisen. Die 15 mm garantieren, dass der Lehmstein vom Regenwasser gut geschützt ist. Das erklärt auch die Erhebung des Trasskalkputzes zum Anschluss des Gefachholzes hin mit circa 5 mm. [Foto 01 – Anschluss Trasskalk zu Gefach]

Conluto Produkte und Arbeitsschritte zu Trasskalkputz auf Lehmbausteine

Beispiel:

Für die Sanierung der Westfassade des großen Fachwerkhauses mussten aufgrund der zahlreichen Holzschäden viele Gefache zurückgebaut werden. Die morsche Holzkonstruktion konnte in dem Zustand die Traglast des Hauses nicht alleine halten. Deswegen bauten wir, als Zimmergeschäft, für die Ausbesserungszeit temporär Stahlstützen ein. Die Eichenhölzer bauten wir vor Ort aus und sanierten oder erneuert diese je nach Zustand.

In Eigenleistung hat die ganze Familie S aus Winden die Gefache Ihres Fachwerkhauses selbst ausgemauert. Bei diesem Bauvorhaben empfahlen wir ein Sanierungssystem mit dem Leichtlehmstein NF 1200 und dem erdfeuchten Lehm-Mauermörtel.

Der ungelochte Stein besitzt eine homogene Struktur und ist ausreichend wasser- und frostbeständig. Für den Verputz war hier ein Trasskalkputz vorgesehen, der bei vorgenässtem Mauerwerk den fleißigen Bauherren eine verlängerte Bearbeitungszeit ermöglichte.

Die Familie verarbeitete über 1000 Leichtlehmsteine mit 3 Tonnen Lehmauermörtel.

Gefache selber ausmauern

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Die denkmalgerechte Sanierung eines Fachwerkhauses ist ein sehr umfangreiches Vorhaben, welches großes Fachwissen erfordert. Im Falle von Herrn K. aus Minfeld konnten wir mit ihm zusammen seine Kosten um tausende von Euros bei der Fassadensanierung senken. Nach denkmalgerechter Genehmigung führten wir die Arbeiten an der Holzkonstruktion aus. Der Bauherr mauerte die circa 180 Gefache seines Fachwerkhauses in Eigenleistung selbst aus. An die 3000 Stück neue NF 1200 Lehmziegel, über zwei Kubikmeter Lehmmörtel und über 0,8 Kubikmeter Lehmputz verarbeitete er innerhalb von 200 Stunden. Die Anlieferung des Materials erfolgte durch uns. Auch lehrten wir ihn, wie er diese Baumaterialien fachgerecht auszuführen hat. Wir empfahlen ihm auch die Putz- und Malerarbeiten erst nach einer Wartezeit von sechs Monaten in Angriff zu nehmen. Das überarbeitete Fachwerk und das Lehmmauerwerk hat so genügend Zeit sich zu stabilisieren und abzusetzen.

 

Falls sie ein solches Bauvorhaben planen, sollten Sie die Jahreszeiten mit in Betracht ziehen. Sonst verzögert sie die Fertigstellung Ihres Objektes über die Wintermonate.