Fein geschwämmter Edelputz mit natürlich schillernder und wolkiger Oberfläche:

Putz auftragen:

  1. Die Mörtelmasse wird mit der Edelstahl-Glättekelle oder der japanischen Feinputzkelle, spitz (z. B. Art. Nr. 50.902.21) gleichmäßig in einer Schichtstärke von max. 2 mm aufgezogen.
  2. Die Oberfläche wird anschließend glatt abgezogen.

Tipp: Mit der japanischen Kunststoffkelle (Art. Nr. 50.903.21) lassen sich die Grate sauber einglätten.

 

Oberfläche bearbeiten:

  1. Sobald der Lehmputz lederhart angetrocknet ist – dies ist, je nach Saugfähigkeit des Untergrundes, nach einigen Stunden erreicht – wird er mit dem feinen Schwammreibebrett (Art. Nr. 50.004) oder Fliesenschwamm abgerieben. Wird die Körnung des Edelputzes beim Abreiben zu grob, ist entweder der Putz noch nicht richtig angezogen oder der Schwamm ist zu feucht. Lederhart bedeutet: der Putz klebt nicht mehr an den Fingern.
  2. Wenn der Putz vollständig getrocknet ist, liegen nicht gebundene Feinpartikel auf der Oberfläche, die sich leicht abreiben lassen. Dafür wird die Oberfläche entweder mit einer Sprühflasche angefeuchtet und mit einem groben Schwammreibebrett (Art. Nr. 50.005) leicht nachgerieben oder mit einem leicht angefeuchtetem gut aus-gedrücktem Fliesenschwamm nachgerieben. Die schimmernden Effekte des Putzes werden dadurch sichtbar und die Abrieb- festigkeit wird erhöht. Es entsteht eine feine wolkige Oberfläche. Zu viel Feuchtigkeit führt zu einer gröberen Oberfläche und höherer Wolkigkeit.

Tipp: Bei den dunklen Farbtönen empfehlen wir, in das Wasser für den Schwamm ein wenig Farbpulver einzugeben. Dadurch wird der Farbton an der Wand gleichmäßiger.

  1. Die Trocknungszeit beträgt je nach Untergrund 1 – 2 Tage.

 

Edelputz mit dem Fliesenschwamm nachreiben.

Fein geschwämmter Edelputz mit natürlichen Effekt- Materialien

Die jeweils gewünschte Menge des Effekt-Materials (siehe conluto Technisches Merkblatt Effekt-Materialien) wird dem Edelputz zugegeben und mit einem Rührwerk mind. 1 Minute trocken vermischt und anschließend dem Wasser zugegeben. Durch die Zugabe der Effekt-Materialien muss die Wassermenge für den Edelputz angeglichen werden.

Tipp: Der Effekt ist je nach Farbton sehr unterschiedlich, Muster anlegen.

 

Verarbeitung von Effekt-Materialien:

Das Material wird verarbeitet wie zuvor. Für ein exzellentes Erscheinungsbild wird die Oberfläche nach vollständiger Durchtrocknung mit einer Sprühflasche angefeuchtet und mit einem groben, trockenen Schwammreibebrett (Art. Nr. 50.005) leicht nachgerieben. So werden die Feinpartikel entfernt und die Effekt-Materialien sichtbar. Durch die Strohfaser entsteht eine natürliche Lebendigkeit und eine harmonische Farbunterbrechung bei dunklen Farbtönen. Die mineralischen Zuschläge geben dem Edelputz glänzenden Schimmer. Der Glimmer erzeugt in den hellen Farbtönen einen Steinputz-charakter. Je nach Lichteinfall changieren diese Zuschläge und geben dem Raum eine individuelle Note und besondere Effekte.

Glimmermineral  Art. Nr. 50.034

 

Technik mit einem anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad.

Durch die Zugabe des Glimmerminerals bekommt der Edelputz einen Reibeputz/Beton ähnlichen Charakter mit Licht reflektierenden Effekten. Je nach Bearbeitung können mit diesem Effekt-Zusatz unterschiedliche Oberflächengestaltungen entstehen.

  1. Die erste Lage wird dazu ohne Effekt-Material gleichmäßig dünn auf den Untergrund aufgetragen.
  2. In den Edelputz für die zweite Lage wird das Glimmermineral eingemischt. Hierbei ist eine höhere Zugabe von Wasser nötig. Es sollte nur so viel Material mit dem Zuschlag vermengt werden, wie für den Wandabschnitt benötigt wird, damit der Zuschlag möglichst wenig Wasser aufnimmt.
  3. Variante 1: Der Putz wird locker und gleichmäßig in Teiloberflächen von jeweils ca. 1 m² aufgezogen und umgehend mit der Längskante der Glättekelle im 90 Grad Winkel aufgekratzt und strukturiert, bis die komplette Wandfläche gestaltet ist. Sobald die Fläche lederhart ist, kann mit der flachen Seite der Glättkelle ohne Druck nachgeglättet werden.

Variante 2: Der Putz wird zügig und dünn, aus verschiedenen Richtungen, gleichmäßig straff aufgezogen und so direkt strukturiert. Sobald die Fläche angezogen ist, kann mit der flachen Seite und mäßigem Druck nachgeglättet bzw. nachgerieben werden.

Variante 3: Der Putz wird locker und gleichmäßig auf die gesamte Oberfläche aufgezogen. Sobald die Fläche angezogen, fast lederhart ist, wird sie mit der Längskante der Glättekelle im 90 Grad Winkel aufgekratzt und kann mit der flachen Seite und mäßigem Druck nachgeglättet bzw. nachgerieben werden.

Edelputz geglättet und verdichtet

Die leicht porige, geglättete und mit der Kelle verdichtete Oberfläche dieser Putztechnik gibt dem Raum eine zeitlose Eleganz und unvergängliche Schönheit.

Die 1. Lage wird aufgetragen und im lederharten Zustand mit einem Schwammreibebrett eingefilzt. Nach vollständiger Trocknung wird die zweite Lage im gleichen Farbton mit der Edelstahl-Glättekelle gleichmäßig aufgezogen. Sobald die Fläche lederhart ist, wird sie mit dem feinen, leicht angefeuchtetem Schwammreibebrett (Art. Nr. 50.004) abgerieben und gleichzeitig mit der japanischen Kunststoffkelle (Art. Nr. 50.903.21) mit leichtem Druck im flachen Winkel verdichtet, so dass sich das Filzkorn in die feuchtfeste Putzschicht eindrückt.

 

Kellenschlagtechnik

Der Kellenschlag verbindet die feine Putzstruktur mit der hand- werklichen Note und bietet zahlreiche Varianten in der Ausführung. Die 1. Lage wird gleichmäßig dünn aufgetragen. Nach dem Filzen im lederharten Zustand und der anschließenden, vollständigen Durch-trocknung wird die 2. Lage im gleichen Farbton aufgebracht. In den frischen Putz wird der Glätter mit der Längskante aufgesetzt und eine kleine Teilfläche mit mäßigem Druck abgezogen. Dadurch bleibt in Form der Längskante des Glätters ein kleiner Wulst, der Kellenschlag, stehen.

Tipp: Scharfkantige oder hohe Spachtelgrade können nach einer kurzen Standzeit ohne Druck im flachen Winkel abgemildert werden.

 

Schmucktechniken

Sgraffito Technik

Die 1. Lage wird in einem Farbton nach Wahl aufgebracht. Die 2. Lage wird in einer anderen Farbe gemäß der Arbeitsanleitung für eine geschwämmte Oberfläche (siehe S. 5) aufgetragen und bearbeitet. Nach vollständiger Trocknung und dem Nachreiben können Muster oder Schablonen auf die Oberfläche vorgezeichnet und anschließend mit geeignetem Werkzeug ausgekratzt werden. Die Fläche wird dazu mit Wasser eingesprüht. Die Sgraffito-Technik erzeugt reliefartige Strukturen und kontrastreiche Farbwirkungen. Der andersfarbige Unterputz wird als Linie oder Fläche sichtbar.

Tipp: Gut abkleben und regelmäßig den Staub entfernen!

Farbübergänge, Mischtöne und Fixierung

Klar abgegrenzte Farbübergänge werden mit Hilfe von Klebebändern hergestellt. Für die Haftung auf dem Lehmputz empfehlen wir das Gewebeband in Silber. Es ist wichtig, dass die Putzlage bereits vollständig durchgetrocknet ist. Das Klebeband wird zeitnah wieder vom Putz abgezogen.

Für fließende Farbübergänge muss zunächst der ungefähre Verlauf mit Bleistift angezeichnet werden. Ein Farbton wird bis zur Kante hin aufgezogen. Im Bereich des Übergangs werden beide Farbtöne auf den Glätter gelegt und leicht vermischt. Sie werden dann im Bereich des Verlaufs aufgezogen. Anschließend kann mit der nächsten Farbe weiter gearbeitet werden. Beim Abreiben muss unbedingt mit 2 Schwämmen gearbeitet werden, damit es keine Farbvermischungen auf der ganzen Fläche gibt.

Grundsätzlich können alle Farbtöne des conlino Edelputzes miteinander vermischt werden. Der Edelputz kann zusätzlich mit natürlichen Pigmenten bis max. 8 % abgetönt werden.

Eine weitere Verfestigung des Edelputzes ist mit der Kaseingrundierung (Art. Nr. 00.990.5) bei jeder Technik möglich. Hierzu wird die Kaseingrundierung gleichmäßig mit einer Decken- oder Fassadenbürste aus Naturborsten auftragen. Für die transparente Fixierung erfolgt der Auftrag unbedingt von unten nach oben, um Läufer zu vermeiden.